Protest gegen Lohndumping bei Post-Tochter DHL

 Hamburger Abendblatt, 18.10.2013

Bei DHL am Neumarkt 40 in Hamburg seien nur noch rund 70 Mitarbeiter zu haustarifvertraglich gesicherten Einkommens- und Arbeitsbedingungen

Hamburg. Die DHL Express Germany GmbH beauftragt im Ballungsraum Hamburg rund 410 Servicepartner als Subunternehmer mit der Bearbeitung und Auslieferung von eiligen Kleingütern, Dokumenten und Warensendungen. Diese Auslieferung geschieht zu skandalösen Bedingungen, die von der DHL Express Germany GmbH verantwortet werden, so die Gewerkschaft Ver.di.eschäftigt.

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Arbeitsmigranten in den Schlachthöfen im Oldenburger Münsterland

Im August 1973 streikten die türkischen Bandarbeiter bei Ford in Köln – Sinnbild für den Kampf einer Generation von MigrantInnen in der deutschen Großindustrie, gegen Niedriglöhne, Arbeitshetze und ein Regime, das sich bis auf ihre Unterkünfte erstreckte.
Die Unternehmer hatten Angst, dass ihnen der ganze Laden um die Ohren fliegt; die Wohnheime wurden aufgelöst, die Großfabriken mit der Zeit zerlegt und verteilt.

40 Jahre später: Alte Kasernen als Massenunterkünfte für ost­europäische ArbeiterInnen. Mafiaschläger als zeitgemäßer Werksschutz. Fabriken mit 70% »Fremdarbeitern«, wie die deutsche Presse wieder ganz unbefangen schreibt.
Werften, Autozulieferer, vor allem aber steht die Fleisch- und andere Lebensmittel­industrie seit Monaten zunehmend im Fokus der Medien. Bislang vor allem aus Empörung und Mitleid seitens der »Zivilgesellschaft«. Gibt es auch schon unmittelbaren Widerstand der ArbeiterInnen selber?

Ein Genosse aus Oldenburg berichtet von den Erfahrungen und Ergebnissen einer mehrmonatigen Recherche in der BRD seitens einer Mitstreiterin von La Confédération Paysanne (einer franzö­sischen Gewerkschaft für eine bäuer­liche Landwirtschaft und die Vertei­digung der LandarbeiterInnen) über die Ausbeutung von vor allem südost­europäischen ArbeiterInnen in der Fleischindustrie im Oldenburger Münsterland.

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Dienstag, 22.10.2013 um 19 Uhr
Centro Sociale, Sternstr. 2 (nahe U-Bahnhof Feldstr.)

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„Cappuccino-Sieg“ von LogistikerInnen in Italien

 Dort treffen, wo der Schaden am grössten ist

„Wir haben letzten Sommer begonnen“, erzählt Bharat. „Unsere Forderungen: fünfte  Lohnklasse ab dem 1. März und Anpassung an den nationalen Tarifvertrag. Am 18. März begann der Streik“.

Die Beteiligung lag bei 100 Prozent, mit totaler Blockade des Lagerhauses. „Aber auf dem Lohnzettel vom März war nicht das drauf, was wir gefordert hatten und zudem war auch eine Lohnkürzung von 35 Prozent eingefügt worden, aufgrund der ‘Krisensituation’“. Ein weiterer Streik wurde für den 29. und 30. April angekündigt. „Am 2. Mai, als wir wieder zu arbeiten beginnen wollten, wurden wir freigestellt. Es war klar, dass die Jungs bereit waren, wieder zu streiken, falls sich die Situation nicht änderte und darum haben sie uns rausgeschmissen“. 14 Arbeiter wurden bei Cogefrin freigestellt, 37 bei Ctl.

Anfänglich wurde der Streik während der Arbeitszeit ausgerufen. Dann änderte sich die Strategie, nicht nur, weil die Freistellung den Streik praktisch verunmöglichte. Bei Granarolo haben die Arbeiter entschieden, „alle Lagerhäuser des Unternehmens zu blockieren, als sich noch genug Waren im Warenausgang befanden. Das war die Art und Weise, dem Unternehmen weh zu tun“, erwidert Aadil, indem er von präzisen Kenntnissen des Produktionsprozesses Gebrauch macht. So ist der Cappuccino-Streik entstanden: Bei Sonnenaufgang wurden etwa 40 Lieferwagen blockiert, die die Milch in den Bars und kleinen Läden verteilen. Die Blockaden wurden in den Monaten Mai, Juni und Juli regelmässig wiederholt. Die Arbeiter anderer Lagerhäuser, auch ausserhalb von Bologna, haben sich in einem Netzwerk solidarisiert, das während den Generalstreiks im Logistiksektor vom 22. März, 15. Mai und 8. Juli aufgebaut wurde.

(…)

Der Kampf hat die Spaltung unter den ArbeiterInnen in Frage gestellt. „Zwischen Pakistani und Marokkanern geht es immer Drunter und Drüber. Ich konnte mir keinen gemeinsamen Kampf vorstellen. Nun wissen wir aber, dass wir alle ausgebeutet werden und vor allem, dass es die Chefs sind, die uns gegeneinander aufhetzen,“ hebt Aadil hervor. „Während des Kampfes haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Wir haben Streikposten aufgestellt und uns gegen die Angriffe der Polizei gewehrt.

Den vollständigen Artikel bei DebatteForum lesen.

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Picker, Packer, Trucker!

Es muss schneller gehen! Immer schneller!

Nicht nur hier in Hamburg, überall wird immer mehr gepickt, gepackt und ausgefahren. Das große Versprechen ist, dass jeder überall zu jeder Zeit alles kriegen kann… Die schlimme Realität ist, dass zunehmend jeder überall zu jeder Zeit der Firma zu Diensten sein muss – und das immer schneller. Und das nicht nur bei Spedition oder Online- Händlern, sondern in allen Bereichen in Fabriken und Lagern.

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Umschlagspunkte

aus: Wildcat 94, dort gibt es den Text auch in Englisch!

Wir haben eine jahrzehntelange Zunahme des Verkehrs gehabt. Und wir erleben seit mindestens zwanzig Jahren, dass diese Zunahme unsere Arbeitsbedingungen verschlechtert – und so etwas wie »Arbeiterklasse« immer unsichtbarer macht.

Nun aber legen Security-Leute Flughäfen lahm, in den USA streiken die Walmart-Arbeiterinnen und die HafenarbeiterInnen blockieren die Häfen an der Westküste, sogar der Unfall der Costa Concordia vor einem Jahr machte die »Massenarbeit« im Bauch der Luxusschiffe deutlich – was ist los? Revival der Arbeiterklasse? Überall kämpfendes Proletariat? Historische Trendwende?

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Thesis on ’new proletariat‘ and re-concentration

Thesis from „wildcat“

„We have witnessed decades of growth in traffic and for at least two decades we have seen that this growth has deteriorated our working conditions – and rendered something like ‚working class‘ more and more invisible. Now we hear of security guards on strike bringing airports to a standstill; in the US, Walmart workers are on strike and dockers are blockading ports on the West-Coast; even the accident of the Costa Concordia in 2012 exposed the ‚mass work‘ in the bellies of the high-class liners – what’s going on? A revival of the working class? Struggling proletarians everywhere? A historical turning point?“

Reade more on the pages of wildcat

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»Revolution« in den Logistik-Zentren

In den letzten Monaten haben migrantische TransportarbeiterInnen in Norditalien in harten Streiks eine deutliche Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erkämpft.

Sie sind gewöhnlich nicht direkt beim Unternehmen beschäftigt, sondern arbeiten dort über Subunternehmer, die als »Kooperativen« angemeldet sind. Diese Organisationsform öffnet der Ausbeutung Tür und Tor, für die Arbeiter gibt es keinerlei soziale Sicherheit, wenig Lohn und keine festen Arbeitszeiten.

Wenn es Probleme gibt, wechselt die Firmierung, und die Arbeiter bleiben auf ihren Forderungen sitzen.

Bekannt geworden ist seit Oktober 2012 vor allem der Streik im größten europäischen Lager von IKEA in der Nähe von Piacenza, u.a. deshalb, weil viele Linke und Leute aus sozialen Zentren die ArbeiterInnen bei der Blockade unterstützt haben.

Diese UnterstützerInnen und die GenossInnen, die das folgende Interview gemacht haben, sind der Ansicht, dass dieser Kampf »Teil eines regelrechten Kampfzyklus von Logistik-ArbeiterInnen ist«.

… weiter  auf den Seiten von wildcat

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Who we are and what we want

Who we are and what we want

We neither stand in tradition of trade unions nor we are members of an party.

In logistics sector it all adds up what was stamping out development in FRG: lousy income, flexibility and empty-headed industrialized work.

In logistics and warehouse workers are specially located both in their importance for production and in their multiple connections to other workers. These workers are in a situation of potential power to break the chain – also in Hamburg and hinterland.

We like to contribute to an trend like this with conversations, discussions, interviews, leaflets.

Get in contact!

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