Ein Film über die Kämpfe von Arbeitsmigrant_innen in den Logistikzentren Norditaliens, von Labournet.tv, 2015, italienisch mit dt. UT
Samstag, 31.10.2015
Gängeviertel
Valentinskamp 34a
Hamburg
Beginn: 13:00 Uhr
Nach einer Kaffeepause: 15:30 bis 18:00 Uhr Diskussion
Seit 2008 erlebt Norditalien eine Welle von ungewöhnlichen
Streiks:
Gegen die in der Krise verschärften Arbeitsbedingungen hat sich gerade am untersten Ende der Lohnskala ein lebendiger und schlagkräftiger Widerstand formiert.
Ausgerechnet den prekären und größtenteils migrantischen Arbeiter_innen in
der Logistikbranche sind Ansätze gelungen, sich durch solidarische und effektive
Organisierung aus ihrer Isolation und ihren erniedrigenden Arbeitsverhältnissen herauszukämpfen.
Ein Kampf, der nicht nur ihre Arbeitsbedingungen, sondern ihr ganzes Leben verändert hat.
Die bis heute andauernde Kampfwelle in Norditalien beruht auf vier Grundbedingungen:
- in den Betrieben der Logistikunternehmen kommt eine Arbeiterklasse zusammen, die zum großen Teil aus Immigrant_innen besteht. Viele von ihnen bringen Erfahrungen und neue Widerstandsformen aus den Revolten in Nordafrika mit;
- basisgewerkschaftliche Strukturen in Italien, die seit Jahren mit unbezahlten »Kadern« politische Organisierung in den Communities der Migrant_innen unterstützen;
- einer städtischen linken Szene, die von Sozialen Zentren aus Kämpfe von Migrant_innen in Betrieben und Stadtteilen unterstützen: Blockaden vor Werkstoren oder Hilfe bei Besetzung von Wohnraum;
- die momentane Zentralität der Industrie, in der sie arbeiten, der Logistikindustrie.
Eine der Filmemacherinnen wird da sein und näher auf die Hintergründe eingehen können. In der Diskussion wird es interessant, wenn wir die Erfahrungen aus Italien mit der Situation in Deutschland vergleichen. Es kann nicht um ein fertiges und übertragbares »Modell« von Organisierung gehen, sondern um ein Verständnis der grundlegenden Bedingungen.
Es laden ein:
Texte zur Diskussion:
Artikel über die Streikwelle von AngryWorkers (englisch)
Und die Website der Filmemacher_innen, dort kann man den Film auch online sehen: